Unglaublich wie gut ich bin

Führungskräfte müssen nicht perfekt sein, es reicht völlig aus wenn sie Genies sind. Gelingt es ihnen dann auch noch demütig und selbstverliebt zu sein sind das starke Grundlagen für beste Leistungen, so eine neue Studie.

Wer ganz nach oben kommen will, nein nicht in die Vorstandskantine, sondern an die Spitze des Unternehmens muss so einiges können. Hilfreich sind zum Beispiel belastbare Ellenbogen, gute Jagdinstinkte, ein dickes Fell und eine ordentliche Portion Selbstbewußtsein.  Sätze wie: „Unglaublich, wie gut ich bin“ oder auch „Gäbe es mich nicht schon, man müßte mich erfinden“ sollten ebenso selbstverständlich über die Lippen kommen wie die Bestellung eines Steaks. Kurz und gut, wer nach oben will, sollte sich toll finden.

Allerdings hat die Sache einen Hacken. Mitarbeiter mögen solche Typen nicht. Chefs heutiger Prägung sollen auch mitfühlend empathisch, verständnisvoll und demütig sein. Wie man gleichzeitig selbstverliebt und demütig sein kann und welche Auswirkungen das mit sich bringt hat auch die Forscher Bradley Owens, Angela Wallace und Davis Waldman von der University in Utah interessiert.

Und siehe da, wenn die Selbstverliebten in der Lage waren Fehler einzugestehen, wenn sie es zum Beispiel schätzten, dass Mitarbeiter mehr wissen und können als sie selbst, oder den Mitarbeitern helfen ihre Ziele zu erreichen waren sie als Chefs am leistungsfähigsten. Und sie hatten die leistungsfähigsten Mitarbeiter. Offenbar neutralisiert diese demütige Haltung  allzu starke Selbstverliebtheit, die ansonsten schädlich wäre.

Es scheint also hilfreich sich ab und an von seinem eigenen Spiegelbild zu entfernen und der Demut die Hand zu geben. Sonst geht es einem wie Narziss. Der verliebte sich in sein Spiegelbild und kam darin um. Ein Satz der Demut hätte ihn vielleicht retten können: „Unglaublich wie schön ich bin, aber jetzt muss ich erst das Projekt beenden. Du kannst ruhig warten Liebling, du Schönster aller Schönen, ich bin bald zurück.“

Von Rolf Schröder

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