Bei größeren und vor allem den ganz großen Unternehmen gibt es interne Dienstleister für alles. Sie buchen Flüge, kümmern sich um die Unterkunft, besorgen Wohnungen, mieten Autos, kontaktieren Ärzte, regeln Behördenkram und sorgen dafür, dass der Auslandsaufschlag aufs Gehalt pünktlich kommt. Ich will ja nicht meckern, aber wo sind die jetzt?
Dem Taxifahrer sollte ich schon erklären, wo mein Hotel denn nun genau liegt. Nein, kein Hotel, es ist ein kleines Haus. Ob es dieses hier ist? Nein ist es nicht. Oder doch jenes? Kein Ding, gemeinsam haben wir es hingekriegt. Da gestaltete sich die Beschaffung von Bargeld schon komplizierter. Es soll an jeder Ecke ATMs geben. In Deutschland besser bekannt unter dem Namen Bargeldautomat. Es gibt genügend hier, sie tarnen sich zwar gelegentlich und sind mitunter so schwer zu erkennen wie Rehe im Wald, aber sei es drum, sie sind da.
Von außen betrachtet wirken sie unscheinbar. Sie haben allerdings ein Eigenleben, das sich erst offenbart, wenn sie die Kreditkarte im Schlund haben. Einige lassen dann alles mit sich machen, wie bewusstlose Kaninchen. Also sollte ich die Geheimnummer eingeben, Betrag und jede Menge Fragen nach dem Prozedere bestätigen, um ganz am Schluss den Satz auf dem Bildschirm zu lesen : „Tut uns leid, aber der Prozess kann nicht ausgeführt werden“ Einige andere ATMs geben Pfeifgeräusche von sich, als wären sie kochende Wasserkessel oder strecken gleich alle viere von sich. Leise, dunkel und still wie ein Hochgebirgssee stehen sie vor mir. Doch wie immer im Leben, am Ende klappt es doch. Der sechste ATM gab Geld raus. Wenig, aber ich will nicht kleinlich sein.
Die ATMs nerven, dennoch eines wird klar. Wer als Digital Nomad durch die Welt zieht, sollte sich keinen Illusionen hingeben. Es warten überall Dinge, die nicht oder nur mau funktionieren. Das kostet Zeit, Nerven und am Ende auch Geld. Aber gut, es fällt auch sofort etwas ab. Mir ist eine neue Geschäftsidee gekommen. Ich gründe das Unternehmen DINEF. DIGITAL NOMAD EXPATRIATE FACTORY Slogan: Mach dein Ding, wir machen den Rest. Ich wäre mein erster Kunde.